Vortrag von Dr. Ernst Otto Bräunche Leiter i. R. von Stadtarchiv & Historische Museen der Stadt Karlsruhe

In größerem Umfang an die Badische Revolution von 1848/49 erinnert wurde in Baden und in Karlsruhe erst spät, nämlich im Jahr 1998 anlässlich des 150. Jubiläums dieses Meilensteins der deutschen Demokratiegeschichte. Immerhin war Karlsruhe 1849 für kurze Zeit Hauptstadt der einzigen Republik im Bereich des Deutschen Bundes. So bildete die ehemalige badische Hauptstadt 150 Jahre später zurecht ein aktives Zentrum der Erinnerung: Das Badische Landesmuseum zeigte die Landesaustellung „1848/49. Revolution der deutschen Demokraten in Baden“; und das Stadtarchiv betreute federführend die Publikation der Arbeitsgemeinschaft hauptamtlicher Archivare im Städtetag Baden-Württemberg „Revolution im Südwesten. Stätten der Demokratiebewegung 1848/49 in Baden-Württemberg“ – aus der später das Projekt „Straße der Demokratie“ hervorging.

In der Karlsruher Erinnerungskultur spielte die Revolution aber schon früher eine allerdings weitgehend vergessene Rolle. Der Vortrag spannt den Bogen von der Errichtung des 1852 als Siegesmonument konzipierten Preußendenkmals über die im nationalliberal geprägten Karlsruhe des Kaiserreichs überraschende Ausstellung des jungen Stadtarchivs zum 50. Jubiläum im Jahr 1898 bis hinein in die Gegenwart, in der nun die „Straße der Demokratie“ eine Fortsetzung in dem bundesweiten Projekt „Orte der Demokratie“ findet.

Ernst Otto Bräunche, Dr. phil., geb. 1954, war 1985-2020 Leiter des Stadtarchivs, seit 1998 von Stadtarchiv & Historische Museen der Stadt Karlsruhe. Seine Forschungs- und Arbeits-schwerpunkte liegen im Bereich der Parteiengeschichte, der südwestdeutschen Landesgeschichte sowie der Karlsruher Stadtgeschichte.

Die Veranstaltung wird hybrid durchgeführt; es ist keine Anmeldung erforderlich:

Weitere Infos unter: https://www.fernuni-hagen.de/stz/karlsruhe/veranstaltungen/sose23_gespraeche_am_tor_03_2023.shtml