Veranstaltungen
Vom Preußendenkmal zur Straße der Demokratie – die badische Revolution von 1848/49 in der Erinnerungskultur der Stadt Karlsruhe
Mittwoch, 19. April 2023, 18–20 Uhr
Vortrag von Dr. Ernst Otto Bräunche Leiter i. R. von Stadtarchiv & Historische Museen der Stadt Karlsruhe
In größerem Umfang an die Badische Revolution von 1848/49 erinnert wurde in Baden und in Karlsruhe erst spät, nämlich im Jahr 1998 anlässlich des 150. Jubiläums dieses Meilensteins der deutschen Demokratiegeschichte. Immerhin war Karlsruhe 1849 für kurze Zeit Hauptstadt der einzigen Republik im Bereich des Deutschen Bundes. So bildete die ehemalige badische Hauptstadt 150 Jahre später zurecht ein aktives Zentrum der Erinnerung: Das Badische Landesmuseum zeigte die Landesaustellung „1848/49. Revolution der deutschen Demokraten in Baden“; und das Stadtarchiv betreute federführend die Publikation der Arbeitsgemeinschaft hauptamtlicher Archivare im Städtetag Baden-Württemberg „Revolution im Südwesten. Stätten der Demokratiebewegung 1848/49 in Baden-Württemberg“ – aus der später das Projekt „Straße der Demokratie“ hervorging.
In der Karlsruher Erinnerungskultur spielte die Revolution aber schon früher eine allerdings weitgehend vergessene Rolle. Der Vortrag spannt den Bogen von der Errichtung des 1852 als Siegesmonument konzipierten Preußendenkmals über die im nationalliberal geprägten Karlsruhe des Kaiserreichs überraschende Ausstellung des jungen Stadtarchivs zum 50. Jubiläum im Jahr 1898 bis hinein in die Gegenwart, in der nun die „Straße der Demokratie“ eine Fortsetzung in dem bundesweiten Projekt „Orte der Demokratie“ findet.
Ernst Otto Bräunche, Dr. phil., geb. 1954, war 1985-2020 Leiter des Stadtarchivs, seit 1998 von Stadtarchiv & Historische Museen der Stadt Karlsruhe. Seine Forschungs- und Arbeits-schwerpunkte liegen im Bereich der Parteiengeschichte, der südwestdeutschen Landesgeschichte sowie der Karlsruher Stadtgeschichte.
Die Veranstaltung wird hybrid durchgeführt; es ist keine Anmeldung erforderlich:
- Für die Online-Teilnahme: Zoom-Zugangslink: https://fernuni-hagen.zoom.us/j/85272804600?pwd=ZVE1TGwrNkc3aTlraGYzb1RTZG5qdz09 Meeting-ID: 852 7280 4600 Kenncode: 80696338.
- Für die Teilnahme in Präsenz kommen Sie bitte in den Seminarraum ELSASS (Campus Karlsruhe der FernUniversität, Kriegsstraße 100 (2. OG), 76133 Karlsruhe).
Weitere Infos unter: https://www.fernuni-hagen.de/stz/karlsruhe/veranstaltungen/sose23_gespraeche_am_tor_03_2023.shtml
Das demokratische Gedächtnis – Karlsruher Ständehaus und Frankfurter Paulskirche als Erinnerungsorte der deutschen Demokratiegeschichte
Mittwoch, 10. Mai 2023, 18–20 Uhr
Podiumsgespräch mit Dr. Volker Steck (Erinnerungsstätte Ständehaus Karlsruhe) und Dr. Markus Häfner (Institut für Stadtgeschichte Frankfurt a. M.)
Die Revolution von 1848/49 gilt als Meilenstein der deutschen Demokratiegeschichte. Insbesondere das radikaldemokratische Revolutionsgeschehen in Baden und die (verfassungs-)politische Arbeit der Frankfurter Nationalversammlung bestimmten maßgeblich nicht nur den Verlauf der Erhebungen, sondern auch die spätere Erinnerung daran. Im Karlsruher Ständehaus, dem bereits 1822 eröffneten ersten deutschen Parlamentsgebäude, und der Frankfurter Paulskirche als Sitz der verfassungsgebenden Nationalversammlung von 1848 verdichtet sich somit auf beispielgebende Weise das demokratiegeschichtliche Gedächtnis Deutschlands.
Zum 175. Jahrestag der badischen Revolution und der Frankfurter Nationalversammlung zielt die Veranstaltung sowohl auf eine historische Einordnung beider Orte in den weiteren Kontext der deutschen Demokratiegeschichte als auch auf eine kritische Bilanz ihres erinnerungspolitischen Funktionswandels vom 19. Jahrhundert bis zu den aktuellen Ausstellungskonzepten. In diesem Kontext ist auch der Stellenwert der 2021 gegründeten Bundesstiftung „Orte der deutschen Demokratiegeschichte“ anzusprechen. Die zeitgleich am Karlsruher und Frankfurter Campus der FernUniversität durchgeführte Veranstaltung sieht nach Impulsvorträgen beider Referenten ein Podiumsgespräch zwischen beiden Standorten vor, worauf sich ein offener Austausch mit dem – auch online zugeschalteten – Publikum anschließt.
Volker Steck, geb. 1962, Stadthistoriker im Stadtarchiv Karlsruhe, Leiter der Erinnerungsstätte Ständehaus; Arbeits- und Forschungsschwerpunkte im Bereich der Karlsruher Stadtgeschichte und der südwestdeutschen Landesgeschichte.
Markus Häfner, geb. 1980, seit 2016 Leiter der Abteilung Public Relations im Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main mit den Bereichen Ausstellungen, Vermittlung, Veranstaltungen, Bibliothek und Lesesaal; zuvor als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der Goethe-Universität mit der Entwicklung neuer Lehrformate und eLearning-Anwendungen befasst. Arbeits- und Publikationsschwerpunkte auf dem Gebiet der Stadtgeschichte und als Kurator von Ausstellungen in Hanau, Wiesbaden, Frankfurt am Main sowie 2022 von zwei Ausstellungsprojekten zur Revolution 1848/49 in Frankfurt und zur Geschichte der Paulskirche.
Die Veranstaltung wird hybrid durchgeführt; es ist keine Anmeldung erforderlich:
- Für die Online-Teilnahme: Zoom-Zugangslink: https://fernuni-hagen.zoom.us/j/85272804600?pwd=ZVE1TGwrNkc3aTlraGYzb1RTZG5qdz09 Meeting-ID: 852 7280 4600 Kenncode: 80696338.
- Für die Teilnahme in Präsenz kommen Sie bitte auf dem Campus Karlsruhe der FernUniversität in den Seminarraum ELSASS (Campus Karlsruhe der FernUniversität, Kriegsstraße 100 (2. OG), 76133 Karlsruhe) oder besuchen Sie den Campus Frankfurt.
Weitere Infos unter: https://www.fernuni-hagen.de/stz/karlsruhe/veranstaltungen/sose23_gespraeche_am_tor_04_2023.shtml